Der Stress fängt ja eigentlich bei den Kinofreunden an, die keine VIP oder Gäste-Tickets haben. Früh morgens kann man sie hier vor dem Berlinale Ticketschalter campieren sehen, um doch einige wenige Restkarten für die Wettbewerbsfilme zu ergattern. Da werden Klappstühle mitgebracht, Iso-Matten und Schlafsäcke, um sich die Wartezeit von mehreren Stunden in der Kälte Berlins so angenehm wie möglich zu gestalten. Und was bekommen die wahren Fans dann zu hören: Leider ausverkauft.
Der Stress für die Stars und VIPs, der hat gestern Abend angefangen. Zum Eröffnungsfilm „Shine a Light“ von Oscar-Gewinner Martin Scorsese stolzierten Regisseur samt den Rolling Stones über den roten Teppich, um die 58. Internationalen Filmfestspiele Berlin zu eröffnen. Martin Scorsese und die Stones Mick Jagger, Keith Richards, Charlie Watts und Ron Wood sind zu diesem Großereignis nach Berlin gekommen. Glücklich war, der einen kurzen Blick auf die Rock-Veteranen werfen konnte und in seiner Sicht nicht von Pressefotografen oder Journalisten behindert war. Auch hier galt – langes Anstehen und Warten.
Wer es als VIP über den roten Teppich geschafft hat, kann sich zwar während des Wettbewerbsfilms ausruhen, bekommt hinterher aber wieder die geballten Nachteile des „berühmt seins“ zu spüren. Fragen, die garantiert noch nie gefragt wurden, werden unerbittlich gestellt, ob man nun das Lachshäppchen bereits im Mund hat oder nicht. Die Kamera wird gnadenlos ins Dekolletee gehalten, ob sie will oder nicht. Immer Lächeln gehört natürlich zum Geschäft. Wenn einen dann nach drei Stunden After-Show Party der Alkohol noch nicht umgebracht hat, dann erledigen das mit größter Sicherheit – die Schuhe.
Wen wundert es, dass am nächsten Vormittag in den Berliner Hotels die SPAs von Stars geradezu wimmeln. Da werden die Restbeschwerden des vorangegangenen Abends weg-massiert und weg-geschwitzt. Ob das jetzt Thomas Gottschalk, Hilary Swank oder Kylie Minogue sind, die im Adlon nächtigen und sich sicherlich das neue Adlon-SPA nicht entgehen lassen. Wer das als eingeschworener Fan natürlich berücksichtigt, der kann sich in einem der Berliner Hotels im Wellnessbereich auf die Lauer legen. Vielleicht begegnet er ja einem Sternchen dort in der Sauna. Wer weiß.
Informationen zur Berlinale 2008