Seit Tausenden von Jahren werden Pflanzen zur Heilung und Linderung von Beschwerden verwendet. Der älteste Text, der die Nutzung, Anwendungsbereiche und Wirkung von Naturheilpflanzen dokumentiert, geht bis in das 16. Jahrhundert vor Christus des alten Ägyptens zurück. Bereits Ötzi wusste vor über 5000 Jahren angeblich um die heilende Wirkung bestimmter Pflanzen bescheid und führte diese auf seinen Wanderungen mit sich. Im Mittelalter betrieben vor allem Klostermönche einen akribischen Anbau der Allheilmittel. Bis heute werden Heilpflanzen bei Beschwerden von Kopf bis Fuß eingesetzt und zusätzlich zu sogenannten Phytopharmaka (Arzeimittel, die aus Naturheilpflanzen gewonnen werden) produziert.
Anis, Johanisskraut, Kamille, Salbei & Co. kennt jeder. Doch welche (in meinen Augen) unbekannten Heilpflanzen und Alternativen gibt es noch und wo und wie wirken diese? Das soll euch folgende Top 5 der Heilpflanzen zur Behandlung von Kopf über Magen bis zu den Füßen zeigen.
Top 5 relativ unbekannter Naturheilpflanzen
1. Kampfer
Aus dem Kampferbaum oder auch Kampferlorbeer, wird ein ätherisches Öl gewonnen. Das Ravintsaraöl befindet sich im Holz der Rinde. Angewendet wirkt Kampfer schleimlösend, lindert Husten und wird daher bei Erkrankung der Bronchien eingenommen.
2. Weißdorn
Wie der Name schon verrät, gehört der Weißdorn zur Familie der Rosengewächse. Die Früchte können roh gegessen oder getrocknet als Tee getrunken werden. Die Inhaltsstoffe des Weißdorns erweitern vor allem Herzkranzgefäße und beschleunigen die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels. Daher hilft Weißdorn bei Herz-Kreislaufstörungen.
3. Mariendistel
Aus den Früchten dieser Distel, auch Fieberdistel genannt, wird der Stoff Silybin gewonnen. Dieser Stoff wird zur Behandlung bei Erkrankung der Leber genutzt – gerade bei Lebervergiftungen, die durch eine Pilzvergiftung z.B. durch Grünen Knollenblätterpilz verursacht wurde. Mariendistel bzw. Silybin wirkt leberstärkend und entgiftend.
4. Bittere Schleifenblume
Bitterstoffe dieser Pflanze regen die Drüsen, in denen sich Magen- und Gallensaft befindet an. Daher werden die Pflanzenextrakte der Bitteren Schleifenblume (auch Bitterer Bauernsenf) bei Magen-Darmstörungen, wie Übelkeit, Krämpfen, Verdauungsbeschwerden u.a. verabreicht.
5. Teufelskralle
Die Afrikanische Teufelskralle bzw. die Wurzel der Pflanze wird unterstützend zur Behandlung bei Gelenkbeschwerden, Arthrose, Hexenschuss, Sehnenentzündung verwendet.