Menschen neigen zu Aberglauben und Riten. Das schöne daran ist, dass Sie weder wahr sein, noch eintreten müssen. Hauptsache wir haben Spaß daran und außerdem gibt ja auch noch die sogenannte „Self-Fulfilling-Prophecy“ – Eine Prophezeiung die sich selbst erfüllt. Also gießen wir Deutschen Blei, essen Fondue und jagen bunt leuchtende Raketen in die Luft sobald der Jahreswechsel droht. Doch wie feiern eigentlich andere Kulturen das neue Jahr?
Während in Bulgarien Schläge auf den Rücken (mit einem geschmückten Stock) als Glücksbringer gezählt werden, wird in Griechenland zum Neujahr kräftig Geld verspielt. Hier gilt, wer beim Glücksspiel an Silvester gewinnt wird das ganze Jahr über Glück haben, wer verliert ist nur ein bisschen ärmer. In Italien zählt nicht das Geld, sondern die Farbe. Nicht die Farbe der Hosen, Hemden und Kleider, sondern die Farbe der Unterwäsche! Spitze, Boxershorts oder Sport-BH – alles muss rot sein, sonst wird man ja weder glücklich noch erfolgreich.
In Brasilien ist die Farbe der Oberkleider wichtiger, nämlich die Farbe des Friedens. Reinstes Weiß wird getragen um dem neuen Jahr Glück zu entringen. Und wenn unter den weißen Hemden und Hosen etwas rot hervorblitzt wird es mit Sicherheit auch kein Pech bringen… In Argentinien besinnen sich manche auf materiellere Dinge. Wo liegen denn viele Sorgen? In Rechnungen, Verträgen und Verpflichtungen – geschrieben auf Papier. Deshalb finden wir die Idee gar nicht schlecht, alle Papiere die nicht mehr benötigt werden, werden zerissen, geschreddert und dann mit lautem Jubel in die Nacht geworfen. Mögen sie und die Sorgen vergessen und vergeben sein!
Silvester in China – An Neujahr freuen sich Meeresbewohner im chinesischen Meer über eine Extra-Portion Vitamin C. Zumindest insofern sie das gebrauchen und zu sich nehmen können. In China wird Silvester eher ruhig begangen, im Kreis der Familie gegessen und dann, mit besten Wünschen, finden abertausende Mandarinen ihren Weg ins Meerwasser. Auch in Spanien wird das neue Jahr mit Früchten beehrt. Hier werden aber glücklicher Weise keine Mandarinen verwendet, denn diese zu schlucken wäre nicht ganz einfach. Spaniens Tradition verwendet Trauben, 12 Stück an der Zahl, zu jedem Glockenschlag des Jahreswechsels eine. Und wer sich verzählt wird eine Menge Pech haben!
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