Noch ein Tag bis Weihnachten, so langsam steigt bei uns Allen die Vorfreude auf den besinnlichen Abend. Die meisten haben auch schon Pläne, wie Sie die Feiertage gestalten wollen. Doch wie feiern eigentlich unsere Nachbarn in Polen, Niederlande und Co. das Fest? Vielleicht können wir Sie ja inspirieren den Heiligabend und die Feiertage einmal ein bisschen anders und multikulturell zu gestalten. ?
In den Niederlanden ist der Nikolausabend am 5. Dezember, der Sinterklaasavond, bedeutender als der 24. Dezember. Die Bedeutung des Nikolaus bezieht sich vor allem auf die des Schutzpatron der Seefahrer. Am letzten Abend im November kommt der Nikolaus traditionell mit einem Schiff in den Hafenstädten an. Auf einem Schimmel reitet er dann ins Landesinnere. Der Nikolausabend ähnelt dann unserem deutschen Heiligabend. Es werden Geschenke ausgetauscht und ein Gedicht aufgesagt. Wenn der Nikolaus dann das Land verlassen hat, werden die Weihnachtsbäume geschmückt.
Frankreich
Das Weihnachtsfest beginnt in Frankreich mit dem Weihnachtsessen, wo meist Truthahn mit Kastanien und Gugelhupf oder Baumkuchen serviert wird. Das Fest ist dann nicht so besinnlich wie bei uns in Deutschland. Es wird getanzt, gesungen und ausgiebig gelacht um die Geburt des Jesuskindes zu feiern. Dann bricht die Familie zur Mitternachtsmesse auf. Während Sie aus dem Haus ist, verteilt der Pere Noel, der Weihnachtsvater, die Geschenke. Gekleidet in einen langen, roten Umhang und Zipfelmütze schleicht er sich in das Haus. Das Auspacken der Geschenke findet dann am 25. Dezember statt.
In Tschechien wird der Weihnachtsbaum traditionell am 24.12. geschmückt. Man muss den ganzen Tag fasten und das Essen wird dann nach Sonnenuntergang serviert – und das reichlich. Traditionell gibt es Karpfen und Kartoffelsalat, manchmal gibt es vorher noch eine Suppe. Der Karpfen wird vor Weihnachten in großen Bottichen auf der Straße verkauft. Das Essen endet mit einem Dessert. Während des Essens darf nicht aufgestanden werden und es wird für eine Person mehr eingedeckt, falls ein einsamer Wanderer den Weg in die Familie findet. Nach dem Essen gibt es dann die Geschenke. Am 25. gibt es Ente mit Rotkohl und Böhmischen Knödeln.
In Polen wird die Weihnachtszeit im Kreise der Großfamilie begangen. Das Weihnachtsessen am 24. Dezember beginnt erst, wenn es dunkel geworden ist. Es wird ein Gedeck mehr aufgetragen, falls unerwarteter Besuch kommt. Dies gilt auch als Geste der Gastfreundschaft. Bei jedem Gedeck kann man eine Oblate finden, die mit einem Heiligenbild bedruckt ist. Bevor mit dem Essen begonnen wird, geht jeder mit seiner Oblate reihum zu jedem anderen Mitglied der Familie. Er gibt ein Stück ab und bricht sich ein Stück vom anderen. Dabei wünscht man sich viel Glück für das nächste Jahr. Das Weihnachtsessen besteht traditionell aus 12 Gerichten – für die 12 Apostel – und ist vegetarisch. Zu den Gerichten gehören meist Rote-Beete oder Pilzsuppe, Maultaschen und der „Sernik“, ein polnischer Kuchen. Nach dem Essen werden die Geschenke ausgepackt und anschließend geht die ganze Familie zur Mitternachtsmesse in die Kirche.
Dänemark
Am heiligen Abend wird in Dänemark das Wohnzimmer als Weihnachtshütte geschmückt. Am Nachmittag schaut die Familie gemeinsam das weihnachtliche Fernsehprogramm. Im Anschluss werden Gans, Ente oder Schweinebraten mit Rotkohl und vom Zucker braun glasierten Kartoffeln verzehrt. Zum Nachtisch gibt es Weihnachtsgrütze mit einer versteckten Mandel. Die Person, die die Mandel entdeckt, bekommt ein kleines Mandelgeschenk. Eine Portion wird vor die Tür oder auf den Dachboden für die Wichtel, den kleinen Helfern des Weihnachtsmannes, gestellt. Nach dem Essen werden Weihnachtslieder gesungen und um den geschmückten Weihnachtsbaum getanzt. Zum Schluss werden dann die Geschenke verteilt.