Phytopharmaka ist der Fachbegriff für pflanzliche Medizin. Krankheiten mit Heilpflanzen zu behandeln hat Tradition. Schon seit Jahrtausenden wurden verschiedene Blätter, Blüten, Samen und Wurzeln verwendet um Beschwerden zu lindern und zu heilen. Welche Pflanzen hilfreich gegen Erkältung und Grippe sind stellen wir Ihnen heute vor.
Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Husten und leichtes Fieber sind Symptome die jeder kennt. Gerade jetzt, wenn der Sommer in den Herbst übergeht verspüren schon viele das leichte Kratzen im Hals. Da man deshalb ja nicht gleich zum Arzt will und die Apotheke meist um die Ecke ist, wird oft ein schnell helfendes, schmerzlinderndes Mittelchen als Brausetablette oder Pulver verwendet dessen Wirkstoff ASS ist. Acetylsalicylsäure ist ein weit verbreiteter schmerzstillender, entzündungshemmender und fiebersenkender Stoff der sofort Linderung verspricht. Das doofe daran sind eigentlich nur die Nebenwirkungen um die man bei Medikamentengabe nur selten herumkommt.
Interessant ist die eigentliche Herkunft von ASS. Die Rinde der Weide wurde schon im antiken Griechenland genutzt. Der Saft der Rinde getrocknet und so Wirkstoffe extrahiert. Denn Sie enthält Stoffe, die im Körper zu Salicylsäure umgewandelt werden und dann die gleiche Wirkung entfalten wie ASS. Auch Opiate, ein Betäubungsmittel oder Galantamin, ein Mittel das gegen Alzheimer verwendet wird, stammen ursprünglich aus der Natur, Schlafmohn und Schneeglöckchen. Das gute an Heilpflanzen ist, dass deren Wirkung gut untersucht und genauso statistisch nachgewiesen ist wie die Wirkung der synthetischen Medikamente, aber insgesamt viel weniger Nebenwirkungen beobachtet wurden.
Wir haben Ihnen einige dieser Pflanzen zusammengestellt um die Herbsterkältung effektiv zu bekämpfen:
Weidenrindenextrakt: Die Rinde der Weide enthält Stoffe die im Körper zu Salicylsäure umgewandelt werden und in Kombination mit weiteren Inhaltsstoffen stark entzündungshemmend, schmerzlindernd und fiebersenkend wirken. Hilfreich gegen die meisten Beschwerden einer Erkältung!
Isländisches Moos: Hierbei handelt es sich um eine Flechte, die auf der ganzen Nordhalbkugel vorkommt. Nachgewiesen sind verschiedene Stoffe die in Ihrer Verbindung reizlindernd und stärkend auf Schleimhäute wirken. In Form von Tees und Lutschtabletten hilft das isländische Moos gegen Halsschmerzen und trockenen Husten. Auch eine leicht antibakterielle Wirkung konnte festgestellt werden.
Durchwachsener Wasserdost: Schon die Indianer Nordamerikas verwendeten diese Heilpflanze als Medizin gegen Erkältungen und Fieber. Heute identifiziert sind Sesquiterpene als Entzündungshemmer und Polysaccharide, die das Immunsystem stärken und aktivieren. Lange war diese Pflanze das meistverwendete Medikament Nordamerikas.
Echter Salbei: Der lateinische Name lautet Salvia Officinalis. Interessant hierbei ist, dass das Wort „Salvia“ vom lateinischen Wort „salvare“ stammt, was soviel wie „heilen“ bedeutet. Als Inhaltsstoffe bekannt sind vor Allem Thujon, Linalool sowie verschiedene Gerb- und Bitterstoffe. Aufgrund des Thujon-Gehalts darf Salbei nicht über einen längeren Zeitraum regelmäßig eingenommen werden, da Thujon ab einer gewissen Menge giftig ist. Wirkungsvoll ist der Salbei bei Halsschmerzen und hat eine antimikrobielle und desinfizierende Wirkung. Angewandt werden kann er äußerlich als Öl oder zum Gurgeln bzw. Trinken als Tee oder Lösung. Außerdem gibt er als Gewürz vielen Speisen den besonderen Kick!
Wer also gerne auf Heilmittel der Natur zurückgreifen will sollte das versuchen. Wichtig ist, dass keine Pflanze einen Arzt ersetzen kann. Verschleppte Erkältungen können mitunter sogar auf das Herz ziehen weshalb es bei fehlender Besserung des eigenen Zustandes sehr wichtig ist einen Arzt aufzusuchen!